Abstract

Das dänische Strafvollzugssystem ist unter Druck. Der rechtspolitische Alltag ist
von einer „null Toleranz“-Politik geprägt, was zu längeren Strafen und härteren Bedingungen im Strafvollzug geführt hat. Die dänische Strafvollzugsbehörde, kriminalforsorgen (KF), sieht sich als Folge davon mit Überbelegung und Personalmangel konfrontiert. Diese angespannte Situation erschwert die Erfüllung ihres Resozialisierungsauftrages. Nichtamtliche resozialisierende Initiativen im Strafvollzug durch Organisationen, die in Deutschland unter dem Begriff der „Freien Straffälligenhilfe“ erfasstwerden und entweder ehrenamtlich sein können oder von Vereinen, NGOs oder den Kirchen getragen werden, erlangen vor diesem Hintergrund eine neue Rolle. Dies spiegelt sich auch in der neuen Rahmenvereinbarung für die KF (2022–2025) wider, in welcher von einer strategischen, systematischen Zusammenarbeit zwischen dem KF und dem nichtamtlichen Sektor die Rede ist. Obwohl nichtamtamtliche Initiativen im
Strafvollzug in Dänemark eine lange Vorgeschichte haben, gibt es nur begrenztes Wissen über ihre Arbeit. Dieser Beitrag präsentiert zentrale Aspekte der nichtamtamtlichen Arbeit im dänischen Strafvollzug und verdeutlicht insbesondere einige Dilemma, die Organisationsstruktur, Zusammenarbeit und konkrete Initiativen prägen.
OriginalsprogTysk
Artikelnummer70(1)
TidsskriftBewährungshilfe: Soziales, Strafrecht, Kriminalpolitik
Vol/bind70
Udgave nummer1/2023
Sider (fra-til)23-40
ISSN0405-6779
StatusUdgivet - 2023

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